Tafeltrauben aus Dortmund

Die Voraussetzungen sind günstig: ein gesunder landwirtschaftlicher Betrieb mit Erfahrung im Obstanbau, ein Mitarbeiter mit einer Ausbildung im Weinanbau und eine Familie, die vor Ideen nur so sprudelt: so kommen die Tafeltrauben nach Dortmund.

Familie Mertin ist mit Leib und Seele dabei. Der Hof ist ein Familienbetrieb, in dem neben Ackerbau, Tierhaltung und Obstanbau die Vermarktung der erzeugten Produkte ein große Rolle spielt. Sie betreiben einen Hofladen und mehrere Verkaufsstände in Dortmund und Umgebung, bei denen sie die Produkte ihres Hofes direkt zum Endverbraucher bringen. Während der Hauptsaison werden es dann schon einmal bis zu 80 Mitarbeiter.

Familie Mertin hat die letzten Jahre den Anbau von Obst und Gemüse ständig erweitert. Gleichzeitig wurden eigene Vermarktungswege aufgebaut und entwickelt. Die Produkte vom Mertin-Hof sind im eigenen Hofladen und an Verkaufsständen verteilt im Ruhrgebiet zu finden.

 

Als Erdbeerhof haben die Mertins inzwischen einen Namen aufgebaut: anfänglich dem klassischen Ackerbau untergeordnet, haben sie im Laufe der Zeit einen immer größeren Anteil an der Anbaufläche bekommen. Seit einigen Jahren bauen die Mertins nun auch Äpfel an, und nun folgen die Tafeltrauben.

Bei den Erdbeeren haben wir viele Kunden. Bei den Äpfeln muss man das erst aufbauen - das dauert ...

Die Produkte vom Hof Mertin verkaufen sich natürlich nicht von selbst, so dass die Frage des Marketings genauso zum Geschäft dieses landwirtschaftlichen Betriebes gehört wie die Frage, wann was wie am besten aufs Feld gebracht wird.

Ohne die Neuausrichtung des Betriebes wäre er auf Dauer nicht mehr zu halten gewesen, weiß der Sohn, der den Betrieb übernommen hat und die Ausrichtung auf den Beeren- und Obstanbau forciert. Er ist zwar leidenschaftlicher Ackerbauer, hat auch in diesem Bereich gearbeitet, aber inmitten des städtischen Umfeldes mit ständigem Verlust an Landwirtschaftsfläche ist eine Spezialisierung erforderlich.

Hinzu kommt, dass Landwirtschaft in der Nähe der Stadt schwieriger zu betreiben ist. Die Wirtschaftswege werden als Freizeitwege genutzt, wodurch Konflikte nicht ausbleiben - ebenso wie in der Erntezeit, wo sich der Ackerbau mit seinem Mähdrescher dem Ruhebedürfnis der Anwohner unterzuordnen hat. Da wünscht sich Mertin so manches Mal mehr Unterstützung oder Verständnis.

Fußgänger gehen nicht mehr zur Seite wie noch vor ein paar Jahren und man trottet mit Trecker hinterher ...

Der Flächenhunger der Stadt ist schon ein gewichtigeres Problem: 45 ha Fläche sind in den letzten Jahre verloren gegangen, da die Kommune landwirtschaftliche Flächen als Ausgleichsflächen für Bauvorhaben auswies, deren Sinn sich nicht immer erschließt. Aufforstung als Ausgleich - und in der Mitte des Waldes eine landwirtschaftliche Fläche, dem Landwirt fehlt da jedes Verständnis für. 

Gerne würden die Mertins an diesem Stadtort im Gespräch mit der Stadt neue Ideen entwickeln, denn die Nähe zur Stadt bietet hier auch Möglichkeiten: Statt eines Waldes als Ausgleichsmaßnahme kann sich Sohn Mertin eine Apfelplantage mit Informations- und Erlebniszentrum vorstellen, die Kindern, aber auch Erwachsenen die Möglichkeit bietet, zu sehen, zu fühlen und zu schmecken, wo die Äpfel herkommen und wie sie angebaut werden.

Weiteres finden Sie auf der Homepage der Familie Mertin: www.hof-mertin.de