"Wenn die das sagen, dann soll das wohl so sein ..."

Bekannt ist der Hof als "das rote Haus". In der Tat, die Fassadenfarbe des ehemaligen Wirtschaftsgebäudes auf dem Hof Mowwe ist auffällig. Und so hat der Hof von Michael und Gerlinde Mowwe einen großen Wiedererkennungswert.

Und so sorgen Spaziergänger und Radfahrer - der Hof Mowwe liegt am Radwegenetz des Emscherparks - für einen steten Strom an Besuchern des Cafés. Die Gastronomie ist damit inzwischen ein vollwertiges Standbein neben der Landwirtschaft geworden. Zusätzlich bietet der Hof auch noch Gelegenheit für Familienfeiern - Pferde und ein kleiner Streichelzoo sind bei Kindergeburtstagen eine Attraktion.

 

Und die Spaziergänger haben dann immer gefragt: Wann wird denn hier eröffnet?

Begonnen hat die Erfolgsgeschichte des Hofes mit einer Vertreibung. Die traditionelle Hofstelle, ebenfalls im Dortmunder Stadtgebiet gelegen, musste wegen eines Eigentümerwechsels aufgegeben werden. Glücklicherweise verfügten Mowwes noch über den kleinen Hof in Dortmund-Lanstrop, am Rand des Landschaftsschutzgebietes, so dass nach einem Überbrückungsjahr mit dem Umbau dort begonnen werden konnte.

Und schon während des Umbaus zeichnete sich ab, dass der Hof sich sehr gut für ein Bauernhofcafé eignete - immer wieder wurden die Mowwes angesprochen, wann denn endlich die Eröffnung sei.

Auf Dauer sehen Michael und Gerlinde Mowwe für den landwirtschaftlichen Teil ihrer Aktivitäten aber wenig Zukunft. Landwirtschaftliche Betriebe im städtischen Raum stehen nach ihrer Erfahrung unter einem großen Druck. Der Landwirt wird oft als Lückenbüßer gesehen, der die Fläche sinnvoll nutzt, bevor sie dann der eigentlich zugedachten Nutzung zugeführt wird - Gewerbe, Industrie, Wohnbebauung. Ein nachhaltiges Wirtschaften ist dann kaum möglich, da über Pacht vernünftige Betriebsgrößen nur schwer zu realisieren sind.

Die Landwirte sind die billigen Vorhalter Flächen.

Über die Folgen dieser Entwicklung machen sie sich dann auch keine Illusionen. Verbrauchernahe Landwirtschaft zur Lebensmittelproduktion ist in der stadtnahen Landwirtschaft ein Auslaufmodell, von Ausnahmen wie Direktvermarktern einmal abgesehen. So gesehen haben Michael und Gerlinde Mowwe das Gefühl, den Umstieg gemeistert zu haben.

Denn das Ruhrgebiet hat auch Vorteile, die Nähe zum Verbraucher - es erleichtert Landwirten den Umstieg in neue Erwerbszweige - so wie bei Ihnen das Hofcafé - oder ermöglicht ihnen ein neues Produktionsprofil. Und die Kunden nehmen diese Angebote aus der Landwirtschaft gerne an.

Den Vorteil habe Sie hier: direkt vom Bauern auf kurzem Weg einkaufen.