Welche Vorteile bieten städtische Verdichtungsräume für Landwirte und Gärtner?
Landwirtschaft und Gartenbau werden in den städtischen Verdichtungsräumen von allen Seiten bedrängt, aber gerade auch durch die Lage im dicht besiedelten Bereich bieten sich einige Vorteile für die Landwirte und Gärtner. Dies führt zu einer multifunktional agierenden, diversifizierten und spezialisierten urbanen Landwirtschaft, die einerseits versucht die sich ergebenden Nachteile (Flächenknappheit, Zersplitterung, hoher Anteil einjähriger Pachtverträge, ...) zu minimieren und andererseits die sich bietenden Chancen eines großen Verbrauchermarktes vor dem Hoftor zu nutzen.
Dieser große Verbrauchermarkt von z. B. mehr als 5 Millionen Einwohnern in der Metropole Ruhr bzw. mehr als 10 Millionen in der Rhein-Ruhr-Schiene bietet Chancen für diejenigen, die mit einer auf die regionale Vermarktung angepassten Produktionsausrichtung oder auch über das Angebot von marktfähigen Dienstleistungen Nischen besetzen. Für die Direkt- und Regionalvermarktung eignen sich in spezieller Weise Sonderkulturen, wie Gemüse, Obst und Blumen, Produkte mit sehr hohen Standards, z. B. ökologischer Landbau, und auch weitere Nischen, wie etwa Produkte von traditionellen oder heimischen Tierrassen. Neben der Vermarktung der Erzeugnisse bieten sich des Weiteren auch Freizeit- und Erholungsangebote (Gastronomie, Pensionspferde, …) oder auch das Bereitstellen von Selbsternte- und Mietfeldern als landwirtschaftsnahe Dienstleistungen an. Des Weiteren konzentrieren sich gerade in Ballungsräumen auch ausgefallene, individuelle Marktnischen, wozu Straußenfarmen, Schneckenzucht, Pilzzucht, etc. zu zählen sind.